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Erasmus +

Während des „EU-Tages“ in unserer Schule war auch Europa für junge Leute ein wichtiges Thema. Dabei stellt sich selbstverständlich nicht nur die Frage, wie wir etwas zur EU beitragen können, sondern auch: Wie können wir von der EU profitieren?

Ein Weg, wie junge Leute aus der Europäischen Union Vorteile ziehen können, ist das ‚Erasmus+’ Programm.

Was ist Erasmus+?

ERASMUS-Projekte sind europäisch geförderte Projekte, die dabei helfen sollen, die Idee der europäischen Gemeinschaft zu fördern und durch gemeinsame Erfahrungen junger Leute langfristig Vorurteile abzubauen. Dies ist unser viertes Projekt dieser Art und das RSG ist zum dritten Mal die koordinierende Schule.

Unsere Partner

Unsere Partner sind Schulen in Neratovice/Tschechische Republik, Komotini/Griechenland und Craiova/Rumänien.

Warum diese Länder?

Alle teilnehmenden Länder haben im Laufe ihrer Geschichte in der ein oder anderen Form Separierung oder Vereinigung erlebt, nicht nur Deutschland mit der Wiedervereinigung und die Tschechische Republik mit ihrer Trennung von der Slowakei. Wir wollen erreichen, dass unsere jungen Leute historische Entwicklungen einzuordnen verstehen, dass sie Unterschiede erkennen, aber nicht verurteilen. Es ist die kulturelle Vielfalt, die Europa auszeichnet.

Aufgaben der Erasmus-Schüler

Wir haben eine Gruppe von 18 ERASMUS Schülern gegründet, von denen jeweils sechs zu einem Besuch in ein Teilnehmerland fahren werden, bevor zum Schluss 18 Schüler aus drei Nationen am RSG weilen werden. Die gastgebenden Nationen stellen im Vorfeld ein Programm zusammen, auf das sich alle ERASMUS Schüler langfristig vorbereiten.

Austauschpartner

Im Folgenden stellen sich unsere Partnerschulen selber vor (ENG):  

GFP Neratovice Czech Republic

Gymnázium Františka Palackého Neratovice is a comprehensive secondary school situated in Neratovice, a town of 16.000 inhabitants. They have about 400 students aged 11 - 19 years and 45 teachers.

Neratovice is located near the capital Prague, which has been considered a cultural centre of central Europe. And for that reason, we have decided to take advantage of its cultural heritage and make it possible for the students to experience history classes in a less established manner, as opposed to currently more common and predominant frontal (teacher-centred) instruction.

We can offer an experienced and competent team of teachers. Moreover, we have already taken part in many similar international projects. We aim at giving our partners a unique opportunity to perceive history in a complex way.

Music School of Komotini Greece

The Music School of Komotini consists of about 320 students ranging from 13 to 18 years of age. The students have a diverse social, cultural and educational background due to an allocation of different nationalities, ethnic minorities and different cultures, across the area of Thrace, where the school is located. To integrate students with different backgrounds into comprehensive, as well as musical education, the school has adopted various practices, such as mentorship involving students of different age and background, flexible training models, such as individual tutoring, as well as attendance of mixed ability classes, frequent cooperation with parents, and social partners and so on.

Moreover, the administration and staff attempt to enhance a climate of cooperation, mutual respect and personal growth, a fact that is highly appreciated by students, teachers, parents, and members of the local community that are involved in the educational environment.

Aktuelle Informationen zum Projekt:

Liceul Teoretic Henri Coanda Romania

Henri Coanda Theoretical High School is a complex school unit with 39 classes from primary to secondary and high school classes. There are 1093 students altogether. Out of the 567 students who attend high school, a few come from disadvantaged groups. It is THE ONLY HIGHSCHOOL OF THE AREA with a very attractive offer for the upper secondary education: humanistic profile – philology and intensive English classes and scientific profile - mathematical-computer science and nature sciences. 75 teachers work in the high school. By working on this project students from our school, together with the partner schools’ students, will learn to help each other, promote volunteering, consider benefits of teamwork and present outcomes. Moreover, the school drives as motivation developing an understanding of similarities and differences between different cultures, lifestyles, and way of thinking of participating countries.

Schüleraustausch / Partnerschulen

Außerdem unterhält unser Gymnasium zwei Schulpartnerschaften mit aktivem Schüleraustausch. So können unsere Schüler der 8. bzw. 9. Klassen sich bewerben für entweder

- den Schüleraustausch mit Utrecht (Niederlande) oder

- den Schüleraustausch mit Neratovice (Tschechien).

Mit ihren Gastschülern erkunden sie die jeweiligen Heimatstädte, lernen den Schulalltag des anderen kennen, erleben Kultur und Tradition des anderen Landes aus erster Hand und haben viel Spaß und Freude bei gemeinsamen Aktivitäten.

Erasmus+ für Lehrer

Doch nicht nur unsere Schüler sind auf europäischen Spuren unterwegs, auch einige unserer Lehrer nehmen an Erasmus+ Leitaktion 1 Aktivitäten teil. Sie möchten mit ihren europäischen Erfahrungen unseren Schulalltag in vielfältigen Bereichen wie Einsatz digitaler Medien im Unterricht, Methodenvielfalt und interkulturellem Austausch bereichern

Erasmus+ Key Action 1: Staff Mobility >>

Diese von der Europäischen Union geförderte Projektreihe dient zur Förderung der Mobilität von Lehrerkräften und anderem Personal an Schulen innerhalb Europas. Gefördert werden Aufenthalte zur Hospitation bzw. Fortbildung. Das RSG hat sich in der Ausschreibungsrunde 2019 erfolgreich um die Teilnahme beworben.

Fortbildung in Rom, 8.-12.1.2020

Mittwoch, 8.1.2020 (Tag 1)

Beginn des Workshops mit einer cultural walking tour of Rome ab Piazza Cinquecento (Stazione Termini), die durch den Kursleiters geführt wurde. Als die Teilnehmenden nach und nach am Treffpunkt ankamen, konnte man sich schon miteinander bekannt machen. Die Gespräche im Verlauf der vierstündigen Besichtigung lieferten erste allgemeine Informationen, allerdings war auch schon einiges über die verschiedenen europäischen Schulsysteme zu erfahren.

Es gab insgesamt 16 Teilnehmer*innen, die sich auf drei verschiedene Fortbildungen verteilten, wir absolvierten aber einige Module gemeinsam. Vertreten waren die Länder Litauen (2), Polen (2), Dänemark (2), Finnland (1), Deutschland (1), Frankreich (3), Spanien (3) und Griechenland (2). Darunter waren Primar- und Sekundarschulen etwa gleich oft vertreten, aus Finnland nahm ein Schulleiter teil. Die Atmosphäre war freundlich und offen: alle waren neugierig, die europäischen Kolleg*innen kennenzulernen.

Donnerstag, 9.1. (Tag 2)

Am Vormittag waren zunächst alle Teilnehmenden aufgefordert, die eigene Schule in einer kurzen Präsentation vorzustellen. Dies lieferte interessante Einblicke in die unterschiedlichen Bildungssystem, die unterschiedlichen Schulprofile und das Engagement der Lehrerkräfte in internationalen Projekten.

Interessant war beispielsweise die Präsentation der spanischen Kolleginnen (Grenada). An ihrer Schule gibt es das Konzept einer learning community, in das auch die Orte/Stadtteile einbezogen werden, aus denen die Schüler kommen. Das Lernen wird dabei durch Eltern und andere Erwachsene aus dem Einzugsgebiet der Schule unterstützt, die auch als Vertrauens­personen fungieren. Die Teilnehmerinnen aus Litauen arbeiteten am Klaipeda Vydūnas Gymnasium (litauisches ‚Gymnasium‘ mit integrierter Grundschule: Klassen 1-12), das drei musische Zweige hat: Musik, Theater, Kunst.

Die Digitalisierung an den Schulen war sehr unterschiedlich weit vorangeschritten. Erwartungsgemäß technisch gut ausgestattet waren die dänische Grundschule (Seeland) und die Sekundarschule in Tampere. Die drei Teilnehmenden aus einem Ort in der îIe-de-France (Region Paris) berichteten, dass bei ihnen alle Schüler und Lehrer von der schulverwaltenden Region kürzlich zwar ein Tablet erhalten hatten, dass aber die Lehreraus- und -fortbildung und die Umstellung auf adaptierte Inhalte sehr hinterherhinkten.

Anschließend gab es einen Vortrag durch den Kursleiter zum Thema „Digital Learning and Teaching in Europe“, in dem die Kompetenzorientierung als Kern der europäischen Bildungspolitik hervorgehoben wurde. Angesprochen wurden zudem Aspekte von blended learning und flipped learning als mögliche Erweiterungen klassischer Unterrichtsmethoden.

Im zweiten Workshop am Nachmittag wurde eine Reihe digitaler Werkzeuge für den Unterricht vorgestellt. Dies waren überwiegend Lehr- und Lernplattformen (z.T. mit Blog-Funktion zum Austausch unter Kollegen europaweit bzw. weltweit (edmodo.com, edshelf.com) und Programme zum Gestalten von digitalen Büchern. Bei diesen Angeboten fanden sich zum Teil nützliche Funktionen, allerdings wurden die Plattformen und Werkzeuge bloß sehr allgemein eingeführt. Hilfreicher wäre eine kleine Auswahl mit konkreten Anwendungsbeispielen gewesen.

Sehr bereichernd waren die Gespräche mit den Kolleg*innen und die kleinen interkulturellen Erlebnisse (z. B. nationale Variationen bei Pünktlichkeit und Kommunikationsverhalten), die sich im Laufe des Tages ergaben.

Freitag, 10.1. (Tag 3)

Der dritte Tag war geprägt von weiteren Einführungen in Programme, die für Unterrichtszwecke nutzbar gemacht werden können. Dabei standen nun solche im Vordergrund, die sich für das Gestalten von (blätterbaren) Büchern und Comics eignen, mit deren Hilfe Lerninhalte visualisiert werden bzw. Schüler selbst Bücher gestalten können (z.B. bookcreator.com, storyboardthat.com).

Samstag, 11.1. (Tag 4)

Der letzte Tag der Veranstaltung begann mit dem Besuch einer Sekundarschule in Rom, dem Liceo Ginnasio Dante Alighieri. Diese Schulform umfasst fünf Schuljahre und führt zur Hochschulzugangsberechtigung. Ein Kollege, der dort Philosophie und Deutsch unterrichtet, machte uns zunächst mit einigen Schülern aus den höheren Jahrgängen bekannt, die einer Musik-AG angehörten. Das Gespräch mit den sehr aufgeschlossenen Schülern war informativ und angenehm. Ihr Englisch bewegte sich auf hohem Niveau. Zum Abschluss des kurzen Treffens gaben sie uns eine kleine Kostprobe ihres musikalischen Könnens.

Der Weg durch die Schule zum Hörsaal, in dem wir anschließend in einem informellen Vortrag weitere Informationen zur Schule erhielten, gab uns einen Eindruck vom renovierungsbedürftigen Schulgebäude, das für die 800 Schüler und deren 80 Lehrer weitaus zu klein war.

Die traditionsreiche Schule ist eines von 17 römischen Gymnasien mit klassischer Sprachausbildung. Alle Schüler werden in den fünf Schuljahren durchgehend in gleichem Stundenumfang in Griechisch und Latein unterrichtet. Neben der ersten lebenden Fremdsprache Englisch können sie fakultativ Französisch oder Deutsch belegen. Der Stundenplan umfasst zwischen 29 und 33 Stunden, die sich auf sechs Unterrichtstage verteilen (also einschließlich Samstag).

Wegen des ausgezeichneten Rufs der Schule kommen die Schüler nicht nur aus Rom, sondern auch aus dem Umland und nehmen einen täglichen Schulweg von bis zu einer Stunde in Kauf.

Schüler der Schule sind in den Sprachen, der Mathematik und den Naturwissenschaften vielfach in nationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden.

Es gibt eine bereits länger bestehende Schulpartnerschaft mit einem Münchner Gymnasium. Zudem haben die Schüler wiederholt an den Model United Nations teilgenommen, einer Simulation der UN, die jährlich in einem anderen Land stattfinden.

Der letzte Workshop-Teil der Fortbildung galt wieder Online-Plattformen und Programmen, die für den Unterricht in Frage kommen. Im Zentrum standen nun Werkzeuge für interaktive Spiele.

Besonders gewinnbringend im Lauf der Fortbildung waren die persönlichen Begegnungen innerhalb des multinationalen und multilingualen Umfelds, in dem ja Kolleg*innen aus insgesamt acht europäischen Ländern zusammenkamen. Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem RSG (Hospitationen, gemeinsame Unterrichtsprojekte?) gab es bei einer litauischen Musiklehrerin. Auch die Kolleginnen aus Dänemark zeigten sich interessiert, etwa an kleinen Formen des Austauschs mit unseren Schülern auf Englisch per Skype. Ebenso vielversprechend waren die Gespräche mit dem Kollegen aus Tampere, an dessen Schule Hospitationen und eine Zusammenarbeit mit Bereich Musik möglich sind.

Insgesamt also war der Aufenthalt in Rom reich an Erfahrungen und Begegnungen, bei denen sich Kontakte zum weiteren Ausbau unserer internationalen Beziehungen am RSG knüpfen ließen. Dies war erst der Auftakt einer ganzen Reihe von Auslandsreisen, auf denen bis Mitte 2021 noch 14 Kollegen und Kolleginnen vom RSG zu Hospitationen und Fortbildungen ins europäische Ausland gehen werden.

20.1.2020/Dr. Egbert